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Montag, 20. März 2023
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In diesen bewegten Zeiten werde ich oft gefragt: «Haben Sie eigentlich nie Angst?» Meine Antwort lautet dann: «Oh doch, ich habe eigentlich immer Angst!» Doch Angst ist nichts Schlimmes, denn sie kann uns vor vielem bewahren – vor allem vor... weiterlesen
TV:«Der Staatsfeind Nr. 1» Weil er einem verschärften Überwachungsgesetz nicht zustimmen will, wird ein Kongressmitglied vom US-Geheimdienst NSA ermordet. Ein Ornithologe aber hat die Tat zufällig auf Video aufgenommen und soll deswegen... weiterlesen
Ich überlege, wie ich es diplomatisch formulieren kann. Aber wieso Diplomatie walten lassen, wenn man einfach sagen kann, wie es ist? Das SRF hats verspielt. In Sachen Comedy zumindest. Nachdem Dominic Deville im November 22 bekannt gab, dass.. weiterlesen
Die Nachkommen Hans Konrad Escher.
Von Gabi Corvi
Region Escher stammte aus dem Zürcher Geschlecht «Escher vom Glas». Die Familie war wirtschaftlich und politisch führend. Eine umfassende Ausbildung war in den Familien des Ancien Régime in Zürich eine Selbstverständlichkeit. Doch die Vielseitigkeit Eschers als Textilkaufmann und Politiker, Geognost und Ingenieur, Botaniker, Lehrer und Familienmensch war aussergewöhnlich. Hans Konrad Escher wurde 56 Jahre alt. Mit dem Linthgebiet befasste er sich fast 30 Jahre lang – wissenschaftlich, politisch und praktisch. Von 1807 bis 1823 leitete er den Bau der Kanäle, dank denen die Hochwassergefahr in der Walensee- und Linthregion gebannt werden konnte. Seine Pioniertat der Linthkorrektion hat ihm 1823 posthum den erblichen Ehrentitel «von der Linth» eingetragen.
Mit der Linthkorrektion hat er fast Unmögliches möglich gemacht, ohne Rücksicht auf das kräfteraubende Engagement, das ihn letztlich krank gemacht und zu seinem Tod geführt hat. Sein Wirken setzte den Grundstein für eine vor Hochwasser geschützte und prosperierende Linthebene. In der unter seiner Leitung ausgeführten «Linthunternehmung» sah man nach dem Sonderbundskrieg 1847/48 eine Möglichkeit, die tiefen politischen Gräben zu überbrücken. Die «Linthunternehmung» wirkte als integrierender Gründungsmythos der modernen Schweiz.
Der Präsident der Linthkommission, der Glarner Regierungsrat Kaspar Becker, wies in seiner politischen Würdigung Eschers auf die damaligen schwierigen Rahmenbedingungen hin. Überschwemmungen, Sümpfe und Krankheiten bedrohten die Lebensgrundlagen der Bevölkerung. Und vor dem Hintergrund von Krieg, Krankheit, Arbeitslosigkeit und Armut war die Korrektion der Linth eine technische, politisch und wirtschaftliche Herausforderung und ein Jahrhundertprojekt. Linthingenieur Markus Jud erläuterte Eschers Werk aus heutiger wasserbaulicher Sicht und erwähnte die schwierigen Arbeitsbedingungen für Escher: «Er war viel allein, häufig im damaligen Damenstift in Schänis und arbeitete ohne die heutigen Errungenschaften wie Telefon und Internet.» Für ein Gespräch musste er reisen, fast immer zu Fuss. Ingenieur Johann Gottfried Tulla, der Escher unterstützte, kam nur zwei Mal in die Linthebene. Weitere Fachleute in der Schweiz oder eine ETH gab es damals noch nicht.
Heute sind die Anforderungen an den Hochwasserschutz gestiegen und werden weiter steigen. Markus Jud: «Wir können die Linth nicht sich selber überlassen. Der Fluss ist nach der Linthkorrektion ein Werk geworden: das Linthwerk. Dieses Werk braucht Überwachung und Unterhalt, eine laufend aktualisierte Notfallorganisation und Bewilligungen bei Projekten von Dritten.» Escher hat dies schon 1822 vorausgesehen und in einer «Instruction für die Eidgenössische Wasserbau-Polizey» – die heutige Linthkommission – darauf aufmerksam gemacht. In der Medienmitteilung zum Gedenktag war unter anderem zu lesen: Was Escher nicht voraussehen konnte, war der Paradigmenwechsel von der Kanalisierung der Gewässer zu den Aufweitungen und zur Philosophie, dass die Flüsse mehr Raum benötigen, um ihre Funktion zu gewährleisten. Mit dem Projekt «Hochwasserschutz Linth 2000», der ersten Gesamtsanierung des Linthwerks, wurden die Aspekte Hochwasserschutz und Ökologie als gleichwertig betrachtet.
An der Gedenkfeier, an der viele Vertreter der Linth-angrenzenden Gemeinden teilnahmen, trug Schauspieler Helmut Vogel den Nachruf Eschers sowie das Grabgedicht stimmungsvoll vor. Für die musikalische Umrahmung sorgte Cellistin Elizabeth Kalmar, die unter anderem in Schänis als Musiklehrerin wirkt. Einige Nachfragen Hans Konrad Eschers von der Linth versammelten sich im Anschluss an den offiziellen Teil vor dem Kreuzstift und verewigten diesen Moment in einer Fotografie. Zusammen mit dem Porträt des Linthwerk-Erbauers (Stich nach einer Zeichnung von Hans Jakob Oeri), das einige Tage vor seinem frühen Tod angefertigt worden war.
Die Nachkommen Hans Konrad Escher.
Von Gabi Corvi
Region Escher stammte aus dem Zürcher Geschlecht «Escher vom Glas». Die Familie war wirtschaftlich und politisch führend. Eine umfassende Ausbildung war in den Familien des Ancien Régime in Zürich eine Selbstverständlichkeit. Doch die Vielseitigkeit Eschers als Textilkaufmann und Politiker, Geognost und Ingenieur, Botaniker, Lehrer und Familienmensch war aussergewöhnlich. Hans Konrad Escher wurde 56 Jahre alt. Mit dem Linthgebiet befasste er sich fast 30 Jahre lang – wissenschaftlich, politisch und praktisch. Von 1807 bis 1823 leitete er den Bau der Kanäle, dank denen die Hochwassergefahr in der Walensee- und Linthregion gebannt werden konnte. Seine Pioniertat der Linthkorrektion hat ihm 1823 posthum den erblichen Ehrentitel «von der Linth» eingetragen.
Mit der Linthkorrektion hat er fast Unmögliches möglich gemacht, ohne Rücksicht auf das kräfteraubende Engagement, das ihn letztlich krank gemacht und zu seinem Tod geführt hat. Sein Wirken setzte den Grundstein für eine vor Hochwasser geschützte und prosperierende Linthebene. In der unter seiner Leitung ausgeführten «Linthunternehmung» sah man nach dem Sonderbundskrieg 1847/48 eine Möglichkeit, die tiefen politischen Gräben zu überbrücken. Die «Linthunternehmung» wirkte als integrierender Gründungsmythos der modernen Schweiz.
Der Präsident der Linthkommission, der Glarner Regierungsrat Kaspar Becker, wies in seiner politischen Würdigung Eschers auf die damaligen schwierigen Rahmenbedingungen hin. Überschwemmungen, Sümpfe und Krankheiten bedrohten die Lebensgrundlagen der Bevölkerung. Und vor dem Hintergrund von Krieg, Krankheit, Arbeitslosigkeit und Armut war die Korrektion der Linth eine technische, politisch und wirtschaftliche Herausforderung und ein Jahrhundertprojekt. Linthingenieur Markus Jud erläuterte Eschers Werk aus heutiger wasserbaulicher Sicht und erwähnte die schwierigen Arbeitsbedingungen für Escher: «Er war viel allein, häufig im damaligen Damenstift in Schänis und arbeitete ohne die heutigen Errungenschaften wie Telefon und Internet.» Für ein Gespräch musste er reisen, fast immer zu Fuss. Ingenieur Johann Gottfried Tulla, der Escher unterstützte, kam nur zwei Mal in die Linthebene. Weitere Fachleute in der Schweiz oder eine ETH gab es damals noch nicht.
Heute sind die Anforderungen an den Hochwasserschutz gestiegen und werden weiter steigen. Markus Jud: «Wir können die Linth nicht sich selber überlassen. Der Fluss ist nach der Linthkorrektion ein Werk geworden: das Linthwerk. Dieses Werk braucht Überwachung und Unterhalt, eine laufend aktualisierte Notfallorganisation und Bewilligungen bei Projekten von Dritten.» Escher hat dies schon 1822 vorausgesehen und in einer «Instruction für die Eidgenössische Wasserbau-Polizey» – die heutige Linthkommission – darauf aufmerksam gemacht. In der Medienmitteilung zum Gedenktag war unter anderem zu lesen: Was Escher nicht voraussehen konnte, war der Paradigmenwechsel von der Kanalisierung der Gewässer zu den Aufweitungen und zur Philosophie, dass die Flüsse mehr Raum benötigen, um ihre Funktion zu gewährleisten. Mit dem Projekt «Hochwasserschutz Linth 2000», der ersten Gesamtsanierung des Linthwerks, wurden die Aspekte Hochwasserschutz und Ökologie als gleichwertig betrachtet.
An der Gedenkfeier, an der viele Vertreter der Linth-angrenzenden Gemeinden teilnahmen, trug Schauspieler Helmut Vogel den Nachruf Eschers sowie das Grabgedicht stimmungsvoll vor. Für die musikalische Umrahmung sorgte Cellistin Elizabeth Kalmar, die unter anderem in Schänis als Musiklehrerin wirkt. Einige Nachfragen Hans Konrad Eschers von der Linth versammelten sich im Anschluss an den offiziellen Teil vor dem Kreuzstift und verewigten diesen Moment in einer Fotografie. Zusammen mit dem Porträt des Linthwerk-Erbauers (Stich nach einer Zeichnung von Hans Jakob Oeri), das einige Tage vor seinem frühen Tod angefertigt worden war.
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