Ramona Forchini
gibt EInblicke in die Höhen und Tiefen ihrer vergangenen Mountainbike-Saison.
Seit dem Kaltbrunner Jahrmarkt 2024 gilt auf dem gesamten Marktareal eine Mehrweggeschirrpflicht – und dieses Pilotprojekt wird nun für zwei weitere Jahre verlängert. Dahinter steht unter anderem Gemeinderat Michael Wenk, der für die Marktkommission zuständig ist.
«Unser Hauptgedanke war die Nachhaltigkeit», erklärt Michael Wenk. Sie hätten das Konzept des Mehrweggeschirrs an anderen Veranstaltungen gesehen, aber meist nur teilweise – entweder nur Becher oder nur Teller. «Wir wollten für alles gutes Mehrweggeschirr. Wenn, dann richtig.» Dazu suchte die Gemeinde einen Anbieter, der ein komplettes Sortiment an Mehrweggeschirr – Becher, Teller, Geschirr – anbieten konnte, und wurde bei «Cup and More» fündig. Nach einer langen Planungsphase und enger Absprache mit den beteiligten Vereinen konnte das Projekt am Kaltbrunner Jahrmarkt 2024 starten. Der Testlauf überzeugte, wie Wenk betont. Es gab viele positive Rückmeldungen: Der Markt sei deutlich sauberer gewesen, es habe spürbar weniger Abfall gegeben, und die Strassenreinigung sei dreimal schneller abgeschlossen gewesen als in den Vorjahren. Auch die lokalen Gewerbe hätten mitgezogen. «Das Konzept hat so funktioniert – auch wenn es immer Verbesserungspotenzial gibt. Es wäre schade gewesen, nach nur einem Jahr wieder aufzuhören», so Wenk. Daher soll die Mehrweggeschirrpflicht nun für zwei weitere Jahre gelten.
Ohne Kritik sei der Testlauf aber nicht geblieben. Die Online-Umfrage unter den Stand- und Festwirtschaftsbetreibern fiel mit erfreulichen und kritischen Rückmeldungen aus. Und auch Marktbesuchende äusserten ihre Meinung. Ein häufiger Kritikpunkt war das Depot-System: «Wenn jemand eine Runde zahlen will, ist das Depot schnell viel Geld, das vielleicht nicht wieder zum Spender zurückkommt», erzählt Wenk. «Und manchmal bekam man sein Depot nicht zurück, weil einzelne Standbetreiber kein Münz mehr hatten oder Geschirr nicht zurücknahmen.» Wenk betont, wie wichtig der konstruktive Umgang mit solchen Rückmeldungen ist: «Jede Kritik hilft uns, besser zu werden. Wir reden mit den Leuten, suchen gemeinsam Lösungen und wollen verstehen, wo genau die Probleme liegen.»Aus den Rückmeldungen seien bereits konkrete Verbesserungsmöglichkeiten entstanden. «Ein Learning war das Münzproblem: Die Betreiber müssen nächstes Mal mehr Kleingeld einplanen – das können wir als Gemeinde nicht vorschreiben, aber darauf hinweisen», so Wenk. Für Festwirtschaften soll es zudem künftig die Möglichkeit geben, Porzellanteller und Metallgeschirr zu verwenden. So müssten sie kein Mehrweggeschirr beziehen und kein Depot erheben – Zum Zurücknehmen des Mehrweggeschirrs sind die aber trotzdem verpflichtet. Auch der Rückgabeprozess des Geschirrs soll effizienter werden. Im letzten Jahr hätten viele Standbetreiber am Ende ihre Rückgabeboxen mühsam sortieren müssen, weil alles durcheinander war. «Wenn man die Becher von Anfang an nach ihrer Grösse sortiert und Ordnung hält, spart das viel Arbeit und Zeit», sagt Wenk. «Richtig geschultes Personal kann hier entscheidend helfen. Und die Besuchenden müssen lernen, dass auf PET und Getränkeflaschen Depot bezahlt wird und sie einen Jeton zum Einlösen benötigen.» Wer diesen nicht erhalte, müsse ihn einfordern. Insgesamt sei das ganze Projekt ein fortlaufender Lernprozess. «Wir entwickeln uns Schritt für Schritt weiter.»
Die Mehrweggeschirrpflicht gilt nun für weitere zwei Jahre. Was danach passiert, ist bewusst offengelassen. «Ein endgültiger Entscheid für immer macht keinen Sinn», erklärt Wenk. «Wir müssen flexibel bleiben und sicherstellen, dass das System für die Mehrheit einen Mehrwert hat.» Nun soll das Mehrwegsystem weiter beobachtet und schrittweise verbessert werden. Die Verantwortlichen wollen dabei sowohl Rückmeldungen der Standbetreibenden als auch jene der Besuchenden einfliessen lassen. Ziel ist es, den Ablauf für alle Beteiligten einfacher und effizienter zu gestalten, damit sich der Einsatz von Mehrweggeschirr langfristig bewährt.⋌⋌ shs
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