Hast Du etwas Spannendes beobachtet?
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Sonntag, 29. Januar 2023
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Die Stimmbürger haben vor acht Jahren entschieden, der Massenzuwanderung einen Riegel zu vorzuschieben. Seither steht in der Schweizerischen Bundesverfassung: «Die Schweiz steuert die Zuwanderung von Ausländerinnen und Ausländern eigenständig.»... weiterlesen
SKY:«The Last of Us» Kritiker wie auch Fans sind sich einig: «The Last of Us» ist das erste Serienhighlight des Jahres und hat den Fluch gebrochen, dass Videospielverfilmungen Müll sein müssen (wir erinnern uns noch mit Schaudern an den... weiterlesen
Ich bin manchmal ein sehr einfaches Gemüt. Wenn irgendwo «Sex» draufsteht, klicke ich drauf. So wie neulich, als mir ein Newsportal eine Pushnachricht beschert, in der die Rede von einem neuen Schweizer Film ist, in dem so viel Sex zu sehen.. weiterlesen
Geschäftsführer Ralph Rütsche führt zusammen mit der Bewohnerin Bertha Frick die Bewerbungsgespräche.
Das Seniorenzentrum Solino in Bütschwil geht neue Wege. Dank einer innovativen Idee haben sie trotz Fachkräftemangel neue, motivierte Bewerber.
Bütschwil Das Solino ist nicht nur ein Seniorenzentrum, es ist ein Zuhause. Die Bewohner hängen in ihren Zimmern Bilder auf und fühlen sich wohl. Sie sind wie eine grosse Familie. Die Lage ermöglicht den Bewohnern, bei Bedarf schnell im Dorf zu sein. Geschäftsleiter Ralph Rütsche informiert: «Im Solino herrscht ein sehr wertschätzendes Miteinander. Die Bewohner und Mitarbeiter sind offen, dynamisch und herzlich. Hier macht es Spass, zu arbeiten.» Er erklärt: «Ich habe grossen Respekt vor allen Menschen, die in der Pflege arbeiten. Ihre Einsatzbereitschaft und Flexibilität sind bemerkenswert. Das Handwerk in Kombination mit dem menschlichen Umgang macht die Qualität aus.» Die Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, sei ein sehr emotionaler Prozess. Es werde viel Wert darauf gelegt, mit ihnen im Moment zu leben und gemeinsame Erinnerungen zu schaffen. Das Solino bildet über 20 Lernende aus und macht sie zu den Fachkräften von morgen. Nicht nur in der Pflege, auch in der Gastronomie und Hauswirtschaft.
Dass der Mangel an Pflegefachkräften ein weit verbreitetes Problem darstellt, ist bekannt. Deshalb nahm Ralph Rütsche an einem Impulsreferat zum Thema Rekrutierung und Erhalt von Fachkräften in der Langzeitpflege teil. Dabei kam die zündende Idee: Die Bewohner sollten das Pflegepersonal einstellen. Sie führen das Bewerbungsgespräch zusammen mit dem Geschäftsleiter. Sie stellen die Fragen, die ihnen wichtig sind. In diesem Moment muss das Menschliche passen. Im zweiten Schritt kommen die Bewerber zum Schnuppern. Das letzte Wort hat der Wohnbereichsleiter. Passt alles, wird der Vertrag aufgesetzt. «Wir als Arbeitgeber müssen flexibler werden», erklärt Ralph Rütsche. Von der Idee der Kampagne bis zur Umsetzung vergingen nur gerade fünf Wochen. In kürzester Zeit waren fünf Bewohnende gefunden, die gerne mitmachen wollten. Sie freuen sich, einen Beitrag leisten zu können. Ralph Rütsche ist es wichtig, dass die Bewohnenden wissen, dass sie jederzeit aussteigen können, wenn sie es sich irgendwann anders überlegen. «Wir bringen den Bewohnenden Wertschätzung entgegen und binden sie ein», erklärt der Geschäftsleiter.
Für die Kampagne wurde ein Fotoshooting aufgesetzt. «Ein Bewohner war so nervös, dass er die ganze Nacht zuvor nicht schlafen konnte» sagt Ralph Rütsche. Morgens um 9 Uhr vor dem Fotoshooting tranken sie dann gemeinsam einen Appenzeller gegen die Nervosität. «Diese Kampagne ist etwas Neues, Anderes, die Leute waren überrascht», verrät Ralph Rütsche. Am Freitag hatten die Mitarbeiter des Solino die Kampagne im WhatsApp-Status und am Montag ging bereits die erste Bewerbung ein. Kurz darauf bewarben sich weitere Interessierte; Ziel erreicht.
Von Soraya Stoni
«Als Herr Rütsche auf die Idee kam, dass wir uns das Personal aussuchen könnten, habe ich das zunächst nicht geglaubt», sagt Bertha Frick. Anfangs fühlte sie sich beim Fotoshooting nicht wohl. Am Ende war sie jedoch vom Portrait begeistert. Die 92-Jährige erläutert: «Eine der wichtigsten Eigenschaften für unsere Pflegekräfte ist Geduld. Ausserdem suchen wir nach aufgestellten Leuten. Anschliessend an eines der Gespräche sagten wir direkt: Die nehmen wir! Ich habe grosse Achtung vor dem Personal. Sie müssen auf vieles gefasst sein, es ist kein einfacher Beruf. Wir haben hier sehr gute Leute. Ich denke die Angestellten haben ein gutes Verhältnis zu einander. Eine Angestellte nenne ich «die Chli» und sie mich «Grosi». Das ist so glatt! Sie ist schwanger und da habe ich sie gefragt, wo gehst du danach hin? Und sie antwortete: Ich komme zurück, ich muss doch wieder bei dir sein! Ausserdem hat das Solino auch einfach einen super Chef. Ich könnte nicht reklamieren, dass etwas nicht in Ordnung wäre. Er redet mit uns auf Augenhöhe», schwärmt Bertha Frick. Zu «ihrer Zeit» hätte man es nicht einmal gewagt, an so eine Kampagne zu denken. «Als ich jung war, habe ich meinen Vater gefragt, ob ich im Spital Wattwil arbeiten darf. Er meinte: Nein, tut mir leid, ich habe keine 40 Franken übrig. Damals musste man als Frau noch bezahlen, um arbeiten zu dürfen. Das ist nicht mit heute zu vergleichen», schliesst die 92-Jährige ihre Ausführungen.
ray
Geschäftsführer Ralph Rütsche führt zusammen mit der Bewohnerin Bertha Frick die Bewerbungsgespräche.
Das Seniorenzentrum Solino in Bütschwil geht neue Wege. Dank einer innovativen Idee haben sie trotz Fachkräftemangel neue, motivierte Bewerber.
Bütschwil Das Solino ist nicht nur ein Seniorenzentrum, es ist ein Zuhause. Die Bewohner hängen in ihren Zimmern Bilder auf und fühlen sich wohl. Sie sind wie eine grosse Familie. Die Lage ermöglicht den Bewohnern, bei Bedarf schnell im Dorf zu sein. Geschäftsleiter Ralph Rütsche informiert: «Im Solino herrscht ein sehr wertschätzendes Miteinander. Die Bewohner und Mitarbeiter sind offen, dynamisch und herzlich. Hier macht es Spass, zu arbeiten.» Er erklärt: «Ich habe grossen Respekt vor allen Menschen, die in der Pflege arbeiten. Ihre Einsatzbereitschaft und Flexibilität sind bemerkenswert. Das Handwerk in Kombination mit dem menschlichen Umgang macht die Qualität aus.» Die Menschen auf ihrem Weg zu begleiten, sei ein sehr emotionaler Prozess. Es werde viel Wert darauf gelegt, mit ihnen im Moment zu leben und gemeinsame Erinnerungen zu schaffen. Das Solino bildet über 20 Lernende aus und macht sie zu den Fachkräften von morgen. Nicht nur in der Pflege, auch in der Gastronomie und Hauswirtschaft.
Dass der Mangel an Pflegefachkräften ein weit verbreitetes Problem darstellt, ist bekannt. Deshalb nahm Ralph Rütsche an einem Impulsreferat zum Thema Rekrutierung und Erhalt von Fachkräften in der Langzeitpflege teil. Dabei kam die zündende Idee: Die Bewohner sollten das Pflegepersonal einstellen. Sie führen das Bewerbungsgespräch zusammen mit dem Geschäftsleiter. Sie stellen die Fragen, die ihnen wichtig sind. In diesem Moment muss das Menschliche passen. Im zweiten Schritt kommen die Bewerber zum Schnuppern. Das letzte Wort hat der Wohnbereichsleiter. Passt alles, wird der Vertrag aufgesetzt. «Wir als Arbeitgeber müssen flexibler werden», erklärt Ralph Rütsche. Von der Idee der Kampagne bis zur Umsetzung vergingen nur gerade fünf Wochen. In kürzester Zeit waren fünf Bewohnende gefunden, die gerne mitmachen wollten. Sie freuen sich, einen Beitrag leisten zu können. Ralph Rütsche ist es wichtig, dass die Bewohnenden wissen, dass sie jederzeit aussteigen können, wenn sie es sich irgendwann anders überlegen. «Wir bringen den Bewohnenden Wertschätzung entgegen und binden sie ein», erklärt der Geschäftsleiter.
Für die Kampagne wurde ein Fotoshooting aufgesetzt. «Ein Bewohner war so nervös, dass er die ganze Nacht zuvor nicht schlafen konnte» sagt Ralph Rütsche. Morgens um 9 Uhr vor dem Fotoshooting tranken sie dann gemeinsam einen Appenzeller gegen die Nervosität. «Diese Kampagne ist etwas Neues, Anderes, die Leute waren überrascht», verrät Ralph Rütsche. Am Freitag hatten die Mitarbeiter des Solino die Kampagne im WhatsApp-Status und am Montag ging bereits die erste Bewerbung ein. Kurz darauf bewarben sich weitere Interessierte; Ziel erreicht.
Von Soraya Stoni
«Als Herr Rütsche auf die Idee kam, dass wir uns das Personal aussuchen könnten, habe ich das zunächst nicht geglaubt», sagt Bertha Frick. Anfangs fühlte sie sich beim Fotoshooting nicht wohl. Am Ende war sie jedoch vom Portrait begeistert. Die 92-Jährige erläutert: «Eine der wichtigsten Eigenschaften für unsere Pflegekräfte ist Geduld. Ausserdem suchen wir nach aufgestellten Leuten. Anschliessend an eines der Gespräche sagten wir direkt: Die nehmen wir! Ich habe grosse Achtung vor dem Personal. Sie müssen auf vieles gefasst sein, es ist kein einfacher Beruf. Wir haben hier sehr gute Leute. Ich denke die Angestellten haben ein gutes Verhältnis zu einander. Eine Angestellte nenne ich «die Chli» und sie mich «Grosi». Das ist so glatt! Sie ist schwanger und da habe ich sie gefragt, wo gehst du danach hin? Und sie antwortete: Ich komme zurück, ich muss doch wieder bei dir sein! Ausserdem hat das Solino auch einfach einen super Chef. Ich könnte nicht reklamieren, dass etwas nicht in Ordnung wäre. Er redet mit uns auf Augenhöhe», schwärmt Bertha Frick. Zu «ihrer Zeit» hätte man es nicht einmal gewagt, an so eine Kampagne zu denken. «Als ich jung war, habe ich meinen Vater gefragt, ob ich im Spital Wattwil arbeiten darf. Er meinte: Nein, tut mir leid, ich habe keine 40 Franken übrig. Damals musste man als Frau noch bezahlen, um arbeiten zu dürfen. Das ist nicht mit heute zu vergleichen», schliesst die 92-Jährige ihre Ausführungen.
ray
Lade Fotos..