Damian Pfister
ist Leiter Reka-Ferien.
Wattwil Am Montag wurde an der Kanti Wattwil eine Podiumsdiskussion durchgeführt. Der Verein «Discuss it» will Jugendliche vermehrt für Politik interessieren – auch im Kanton. Am Montag fand an der Kantonsschule Wattwil ein Podium zu den Themen Arbeitsmarkt 4.0, Gleichstellung und Klimapolitik statt. Organisiert wurde die Veranstaltung von «Discuss it», einem schweizweit aktiven Verein, der Jugendliche für Politik interessieren und deren politische Bildung fördern will. Dies soll auf möglichst neutraler, ausgewogener und unabhängiger Weise geschehen. Rund 120 Schülerinnen und Schüler waren anwesend. Diskutiert haben Sabina Revoli, Präsidentin SVP Rorschach, Noah Menzi, Kantonalpräsident Jungfreisinnige St. Gallen, Sandro Morelli, Präsident CVP Linth, Arber Bullakaj, Vizepräsident SP Kanton St. Gallen und Eva Noger, Grüne, Stadtparlamentarierin Wil.
Die offizielle Vereinsgründung von «Discuss it» war im April 2017. Doch bereits 2015 fand die erste Veranstaltung statt, damals noch unter anderem Namen. «Es ist eine Tatsache, dass in der Schweiz die Stimmbeteiligungen bei Abstimmungen und Wahlen sehr tief ist», sagt David Fischer, Vorstandsmitglied von «Discuss it». «Gerade die sehr jungen Wähler bleiben häufig der Urne fern.» Der Verein findet es ein besonderes Privileg der Schweizerinnen und Schweizer, über eine solch gewichtige politische Stimme zu verfügen. Deshalb ist es den Mitgliedern ein Anliegen, junge Leute aktiv für die Politik zu interessieren. Mit Veranstaltungen in der ganzen Schweiz sollen Jugendliche erreicht werden. An der Kanti Wattwil war es bereits das dritte Podium, das stattfand. Auch im Kanton St. Gallen sollen die Aktivitäten ausgebaut werden. Grundsätzlich will der Verein in der ganzen Schweiz aktiv sein, in einigen Kantonen gibt es bereits regionale Teams. «Das Ziel wäre, auch im Kanton St. Gallen ein solches Team aufzubauen.» David Fischer hofft, dass das bereits im nächsten Jahr der Fall ist. «St. Gallen ist ein relativ grosser Kanton mit vielen Schulen. Das Potenzial ist vorhanden.» Ein weiteres konkretes Ziel sei, dass in jedem Kanton Debatten an Schulen durchgeführt werden, auch von anderen Gruppen oder Vereinen organisiert.
Gerade die Parlamentswahlen sind von grosser Bedeutung für «Discuss it», auch weil bereits Monate früher medial darüber berichtet wird. Auch hat es immer sehr junge viele Kandidaten, die auf ein Mandat hoffen. «Das ist für uns eine gute Gelegenheit, Jugendlichen zu zeigen, dass Politik alle etwas angeht», sagt Fischer. Einige Nationalratskandidatinnen und Kandidaten sind erst 18 oder 19 Jahre alt. Deshalb sei das Thema auch für 16-jährige interessant, da es viele junge aktive Politikerinnen und Politiker gibt. «Das ist eine grosse Chance für uns.» Die aktuelle Klimadebatte und die vielen Schülerstreiks führen zu einer gewissen Politisierung der Jugend. Mehr als 50 Veranstaltungen in vier Kantonen fanden vorgängig im Rahmen der baldigen Parlamentswahlen statt, dort war auch das Klima jeweils wichtig. «Wir haben bei den bis jetzt stattgefundenen Wahlveranstaltungen festgestellt, dass Klimapolitik bei den meisten Schülern ein wichtiges Thema darstellt», sagt Fischer. Auch am Podium vom Montag in Wattwil war die Klimapolitik das grosse Thema. Die Schülerinnen und Schüler stellten viele Fragen zum Thema. Auch nach offiziellem Ende des Podiums wurde die Diskussion noch weitergeführt.
Steven Giger
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