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Samstag, 13. August 2022
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In den vergangenen Wochen wurde kommuniziert, wie das Gesundheits- und Notfallzentrum (GNZ) in Wattwil aussehen wird. Einige Fragen blieben dabei noch offen. Diese Zeitung hat bei René Fiechter, CEO der Spitalregion Fürstenland-Toggenburg (SRFT), nachgefragt.
Wattwil René Fiechter, inwiefern wird der Betrieb des Gesundheits- und Notfallzentrums günstiger sein, als es der Betrieb des Spitals Wattwil zurzeit ist?
Wattwil Vorab: Treiber der Strategie sind nicht nur die Finanzen. Die Sicherstellung der Qualität der Versorgung auch in Zukunft unter Berücksichtigung der zunehmenden Spezialisierung und des Fachkräftemangels ist ebenso ausschlaggebend. Für die Finanzen sind zwei Faktoren zentral: Die SRFT wird weniger Personal beschäftigen und erheblich weniger Fläche benötigen. Dies wird möglich durch den Wegfall des stationären Angebotes in der Medizin und der Akutgeriatrie sowie der Auslagerung von Spezialangeboten wie Onkologie und Kardiologie an freischaffende Ärzte. Ziel ist es, das GNZ kostendeckend betreiben zu können, wobei für den Bereich des Notfallzentrums in der kantonalen Strategie künftig finanzielle Beiträge im Sinne von gemeinwirtschaftlichen Leistungen vorgesehen sind.
Wie sollen Kosten gespart werden, wenn im GNZ die gleichen Dienstleistungen angeboten werden sollen wie jetzt im Spital?
Wir werden nicht dieselben Dienstleistungen anbieten, sondern fokussieren uns auf die Notfallversorgung in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Diese umfasst zukünftig etwas weniger komplexe Fälle, bleibt im Rahmen des vorgeschlagenen Kompetenzzentrums für Gesundheit, Notfall und spezialisierte Pflege GNP aber mit dem heutigen Angebot vergleichbar. Im ambulanten Bereich wird das Angebot mit wenigen Ausnahmen weitergeführt, wobei ein Teil dieser Angebote künftig nicht mehr durch die SRFT, sondern durch niedergelassene Ärzte betrieben werden soll. Der gesamte akutsomatische stationäre Bereich ? abgesehen von den im Notfallzentrum integrierten kurzstationären Betten ? wird in Wattwil wegfallen. Dadurch wird zum einen ärztliches und pflegerisches Personal reduziert, welches heute in einem 24-Stunden-Betrieb sichergestellt sein muss. Gleichzeitig entfallen ? aus Sicht SRFT ? weitere mit dem stationären Angebot verknüpfte Bereiche wie die Gastronomie, Hausdienst, Technik und Empfang. Im GNP wird Solviva als Betreiberin der Liegenschaft diese Bereiche übernehmen.
Bei einem Spital kann man vermutlich schlecht Werbung machen, um «Kundschaft» anzulocken. Was hat die SRFT in der Vergangenheit geändert, um die Finanzen der Spitäler Wil und Wattwil zu optimieren?
Die Qualität des Angebots ist zentral, was angesichts der zunehmenden Spezialisierung und des medizintechnischen Fortschrittes herausfordernd ist. Daher setzt die SRFT auf die Bildung einer Vielzahl von Netzwerken und Kooperationen insbesondere mit dem Kantonsspital St.Gallen. Damit wird es möglich, an allen Standorten die gleiche Qualität anzubieten. Zudem haben wir im Bereich der Kosten stetig optimiert, indem wir konsequent standortübergreifend organisiert sind und Vorhalteleistungen so weit wie möglich reduziert haben, so zum Beispiel durch die Konzentration der Operationen am Standort Wil.
Was werden Sie hinsichtlich des Spitals Wil künftig unternehmen, um bessere Zahlen zu schreiben?
Die akutgeriatrische Station wird von Wattwil nach Wil verschoben. Ebenso wird ein Teil der medizinischen Patienten von Wattwil künftig in Wil behandelt werden. Ein weiterer Patientenzuwachs wird durch die Schliessung des Spitals Flawil erwartet. Dafür wird das Spital Wil erweitert. Die künftige Grösse mit rund 100 Betten erlaubt es, die Fixkosten und Vorhalteleistungen auf mehr Fälle zu verteilen und so die Kosten je Fall zu senken. Die Konzentration an einem Standort erlaubt zudem einen Effizienzgewinn und die Erweiterung des Angebots wird erleichtert.
Vielerorts hört man, dass das Spital Wil in den nächsten Jahren ebenfalls geschlossen werden soll. Kann die SRFT dem entgegenwirken? Ist dies überhaupt die Aufgabe der SRFT?
Das Spital Wil ist Bestandteil der vom Kantonsrat beschlossenen Spitalstrategie. Aufgabe der SRFT ist es, ein qualitativ hochstehendes Angebot anzubieten und weiter auszubauen, z.B. durch weitere Kooperationen.
Spitäler müssen finanziell selbsttragend sein. Gilt dies auch für das GNZ in Wattwil?
Der Bereich der ambulanten Angebote im Gesundheitszentrum muss kostendeckend betrieben werden können. Für den Bereich Notfallzentrum sind Kantonsbeiträge im Sinne von gemeinwirtschaftlichen Leistungen vorgesehen, da dieser Bereich sonst nicht kostendeckend betrieben werden kann. Diese Beiträge sind Bestandteil der Strategieumsetzung und über sie wird das Volk am kommenden Sonntag ebenfalls abstimmen.
Der Notfall im GNZ soll rund um die Uhr geöffnet sein. Der Notfallmediziner ist aber nur von 8 bis 18 Uhr anwesend. Ansonsten sind nur Assistenzärzte da. Heisst das, dass man beispielsweise mit einer Wunde, die genäht werden müsste, nachts besser nach Uznach oder Wil geht anstatt ins GNZ?
Für die Notfallversorgung zentral ist das Gesamtkonstrukt von Hausärzten, Rettungsdienst und Notfallzentrum. Die Assistenzärzte sind in dieses System eingebunden. Bereits heute sind in der Nacht Assistenzärzte vor Ort, die Notfallmediziner leisten Hintergrunddienst. Die künftig im Notfallzentrum tätigen Assistenzärzte befinden sich in der notfallmedizinischen Weiterbildung. Sie arbeiten im Notfallzentrum Wattwil, auf der Notfallstation in Wil und sind als Notärzte tätig, wodurch sie breite Erfahrungen sammeln. Sie sind damit gut vorbereitet für die Diagnose und die Versorgung von Notfällen. Für kaderärztliche Unterstützung werden sie in telefonischem Kontakt mit den Fachärzten der verschiedenen Disziplinen am Standort Wil stehen. Betreffend Ihrem Beispiel: Schon heute ist die Chirurgie nicht mehr vor Ort. Daher sind sämtliche auf der Notfallstation tätigen Ärzte in der Wundversorgung ausgebildet. Ist mehr nötig, so kann der Arzt dies erkennen und die Verlegung ins richtige Spital veranlassen.
Welche Kompetenzen hat ein Notfallmediziner, die ein Assistenzarzt nicht hat?
Der Unterschied ist, dass der Assistenzarzt sich noch in der Facharztweiterbildung befindet. Assistenzärzte im Spital sind es sich jedoch gewohnt, selbständig Patienten zu betreuen. Die Unterstützung durch einen erfahrenen Kaderarzt ist bei Bedarf jederzeit gewährleistet.
Weshalb sollte der Rettungsdienst einen Patienten nach 18 Uhr nach Wattwil bringen, wenn der Patient dort möglicherweise gar nicht versorgt werden kann?
Im Notfall ist die rasche und richtige Diagnose zentral. Dank der Fachexpertise am Notfallzentrum sowie der nach wie vor breiten Palette an diagnostischen Mitteln, kann diese gewährleistet werden und bei Bedarf die Verlegung in das richtige Spital eingeleitet werden. Die Rettungssanitäter sind zudem so ausgebildet, dass sie einschätzen können, welche Versorgung ein Patient benötigt. Dementsprechend bringen sie ihn dorthin, wo diese gewährleistet werden kann. Dies ist schon heute so. So werden beispielsweise Personen mit Verdacht auf Schlaganfall bereits heute direkt ins Kantonsspital St.Gallen oder nach Grabs gebracht, wo Spezialisten dafür vorhanden sind. Patienten, bei denen offensichtlich eine operative Versorgung nötig ist, werden vom Rettungsdienst ins Spital Wil gefahren.
Fährt der Rettungsdienst überhaupt Patienten ins GNZ oder werden diese direkt ins Spital gebracht?
Steht eine klare Diagnose im Vordergrund oder deutet alles darauf hin, dass der Patient ambulant versorgt werden kann, so bringt der Rettungsdienst diesen ins GNZ. Da aber in der Regel eher schwerwiegendere Notfälle mit der Rettung transportiert werden, wird die Anzahl Patienten, die ins Notfallzentrum gebracht werden, etwas sinken.
Wird beim GNZ ein Krankenwagen bereitstehen, um Patienten, die man nicht vor Ort behandeln kann, schnellstmöglich in ein Spital bringen zu können?
Nein. Der Wattwiler Rettungsstützpunkt wird weiterhin im Flooz betrieben. Bei lebensbedrohlichen Notfällen sind die Mitarbeitenden im Notfallzentrum so ausgerüstet und ausgebildet, dass sie die erforderlichen Massnahmen sofort vor Ort ergreifen können. Für die anschliessende Verlegung stehen die Rettung St.Gallen sowie die Rega wie heute zur Verfügung. Im Bereich Rettungsdienst wird sich nichts ändern. Die Rettung St.Gallen ist so organisiert, dass sie stets das dem Notfall am nächsten liegende freie Fahrzeug aufbietet. So gewährleistet sie, dass sie 90 Prozent der lebensbedrohlichen Notfälle innert 15 Minuten erreicht.
Welches Abstimmungsergebnis erhoffen Sie sich am kommenden Sonntag?
Ich erhoffe mir ein klares JA. Damit wird der Weg geebnet für das Kompetenzzentrum für Gesundheit, Notfall und spezialisierte Pflege, welches eine zukunftsträchtige wie zukunftsweisende Neuausrichtung des heutigen Spitals darstellt. Mit diesem Projekt kann das Gebäude bedarfsgerecht fertiggestellt und weiterhin für ein breites Angebot im Gesundheitswesen genutzt werden. Zudem bietet das Konzept die Chance, die Gesundheits- und Notfallversorgung künftig auf qualitativ hohem Niveau und dank Synergien aus verschiedenen Fachbereichen auch innovativ sicherzustellen.
Interview von: Manuel Reisinger
In den vergangenen Wochen wurde kommuniziert, wie das Gesundheits- und Notfallzentrum (GNZ) in Wattwil aussehen wird. Einige Fragen blieben dabei noch offen. Diese Zeitung hat bei René Fiechter, CEO der Spitalregion Fürstenland-Toggenburg (SRFT), nachgefragt.
Wattwil René Fiechter, inwiefern wird der Betrieb des Gesundheits- und Notfallzentrums günstiger sein, als es der Betrieb des Spitals Wattwil zurzeit ist?
Wattwil Vorab: Treiber der Strategie sind nicht nur die Finanzen. Die Sicherstellung der Qualität der Versorgung auch in Zukunft unter Berücksichtigung der zunehmenden Spezialisierung und des Fachkräftemangels ist ebenso ausschlaggebend. Für die Finanzen sind zwei Faktoren zentral: Die SRFT wird weniger Personal beschäftigen und erheblich weniger Fläche benötigen. Dies wird möglich durch den Wegfall des stationären Angebotes in der Medizin und der Akutgeriatrie sowie der Auslagerung von Spezialangeboten wie Onkologie und Kardiologie an freischaffende Ärzte. Ziel ist es, das GNZ kostendeckend betreiben zu können, wobei für den Bereich des Notfallzentrums in der kantonalen Strategie künftig finanzielle Beiträge im Sinne von gemeinwirtschaftlichen Leistungen vorgesehen sind.
Wie sollen Kosten gespart werden, wenn im GNZ die gleichen Dienstleistungen angeboten werden sollen wie jetzt im Spital?
Wir werden nicht dieselben Dienstleistungen anbieten, sondern fokussieren uns auf die Notfallversorgung in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten. Diese umfasst zukünftig etwas weniger komplexe Fälle, bleibt im Rahmen des vorgeschlagenen Kompetenzzentrums für Gesundheit, Notfall und spezialisierte Pflege GNP aber mit dem heutigen Angebot vergleichbar. Im ambulanten Bereich wird das Angebot mit wenigen Ausnahmen weitergeführt, wobei ein Teil dieser Angebote künftig nicht mehr durch die SRFT, sondern durch niedergelassene Ärzte betrieben werden soll. Der gesamte akutsomatische stationäre Bereich ? abgesehen von den im Notfallzentrum integrierten kurzstationären Betten ? wird in Wattwil wegfallen. Dadurch wird zum einen ärztliches und pflegerisches Personal reduziert, welches heute in einem 24-Stunden-Betrieb sichergestellt sein muss. Gleichzeitig entfallen ? aus Sicht SRFT ? weitere mit dem stationären Angebot verknüpfte Bereiche wie die Gastronomie, Hausdienst, Technik und Empfang. Im GNP wird Solviva als Betreiberin der Liegenschaft diese Bereiche übernehmen.
Bei einem Spital kann man vermutlich schlecht Werbung machen, um «Kundschaft» anzulocken. Was hat die SRFT in der Vergangenheit geändert, um die Finanzen der Spitäler Wil und Wattwil zu optimieren?
Die Qualität des Angebots ist zentral, was angesichts der zunehmenden Spezialisierung und des medizintechnischen Fortschrittes herausfordernd ist. Daher setzt die SRFT auf die Bildung einer Vielzahl von Netzwerken und Kooperationen insbesondere mit dem Kantonsspital St.Gallen. Damit wird es möglich, an allen Standorten die gleiche Qualität anzubieten. Zudem haben wir im Bereich der Kosten stetig optimiert, indem wir konsequent standortübergreifend organisiert sind und Vorhalteleistungen so weit wie möglich reduziert haben, so zum Beispiel durch die Konzentration der Operationen am Standort Wil.
Was werden Sie hinsichtlich des Spitals Wil künftig unternehmen, um bessere Zahlen zu schreiben?
Die akutgeriatrische Station wird von Wattwil nach Wil verschoben. Ebenso wird ein Teil der medizinischen Patienten von Wattwil künftig in Wil behandelt werden. Ein weiterer Patientenzuwachs wird durch die Schliessung des Spitals Flawil erwartet. Dafür wird das Spital Wil erweitert. Die künftige Grösse mit rund 100 Betten erlaubt es, die Fixkosten und Vorhalteleistungen auf mehr Fälle zu verteilen und so die Kosten je Fall zu senken. Die Konzentration an einem Standort erlaubt zudem einen Effizienzgewinn und die Erweiterung des Angebots wird erleichtert.
Vielerorts hört man, dass das Spital Wil in den nächsten Jahren ebenfalls geschlossen werden soll. Kann die SRFT dem entgegenwirken? Ist dies überhaupt die Aufgabe der SRFT?
Das Spital Wil ist Bestandteil der vom Kantonsrat beschlossenen Spitalstrategie. Aufgabe der SRFT ist es, ein qualitativ hochstehendes Angebot anzubieten und weiter auszubauen, z.B. durch weitere Kooperationen.
Spitäler müssen finanziell selbsttragend sein. Gilt dies auch für das GNZ in Wattwil?
Der Bereich der ambulanten Angebote im Gesundheitszentrum muss kostendeckend betrieben werden können. Für den Bereich Notfallzentrum sind Kantonsbeiträge im Sinne von gemeinwirtschaftlichen Leistungen vorgesehen, da dieser Bereich sonst nicht kostendeckend betrieben werden kann. Diese Beiträge sind Bestandteil der Strategieumsetzung und über sie wird das Volk am kommenden Sonntag ebenfalls abstimmen.
Der Notfall im GNZ soll rund um die Uhr geöffnet sein. Der Notfallmediziner ist aber nur von 8 bis 18 Uhr anwesend. Ansonsten sind nur Assistenzärzte da. Heisst das, dass man beispielsweise mit einer Wunde, die genäht werden müsste, nachts besser nach Uznach oder Wil geht anstatt ins GNZ?
Für die Notfallversorgung zentral ist das Gesamtkonstrukt von Hausärzten, Rettungsdienst und Notfallzentrum. Die Assistenzärzte sind in dieses System eingebunden. Bereits heute sind in der Nacht Assistenzärzte vor Ort, die Notfallmediziner leisten Hintergrunddienst. Die künftig im Notfallzentrum tätigen Assistenzärzte befinden sich in der notfallmedizinischen Weiterbildung. Sie arbeiten im Notfallzentrum Wattwil, auf der Notfallstation in Wil und sind als Notärzte tätig, wodurch sie breite Erfahrungen sammeln. Sie sind damit gut vorbereitet für die Diagnose und die Versorgung von Notfällen. Für kaderärztliche Unterstützung werden sie in telefonischem Kontakt mit den Fachärzten der verschiedenen Disziplinen am Standort Wil stehen. Betreffend Ihrem Beispiel: Schon heute ist die Chirurgie nicht mehr vor Ort. Daher sind sämtliche auf der Notfallstation tätigen Ärzte in der Wundversorgung ausgebildet. Ist mehr nötig, so kann der Arzt dies erkennen und die Verlegung ins richtige Spital veranlassen.
Welche Kompetenzen hat ein Notfallmediziner, die ein Assistenzarzt nicht hat?
Der Unterschied ist, dass der Assistenzarzt sich noch in der Facharztweiterbildung befindet. Assistenzärzte im Spital sind es sich jedoch gewohnt, selbständig Patienten zu betreuen. Die Unterstützung durch einen erfahrenen Kaderarzt ist bei Bedarf jederzeit gewährleistet.
Weshalb sollte der Rettungsdienst einen Patienten nach 18 Uhr nach Wattwil bringen, wenn der Patient dort möglicherweise gar nicht versorgt werden kann?
Im Notfall ist die rasche und richtige Diagnose zentral. Dank der Fachexpertise am Notfallzentrum sowie der nach wie vor breiten Palette an diagnostischen Mitteln, kann diese gewährleistet werden und bei Bedarf die Verlegung in das richtige Spital eingeleitet werden. Die Rettungssanitäter sind zudem so ausgebildet, dass sie einschätzen können, welche Versorgung ein Patient benötigt. Dementsprechend bringen sie ihn dorthin, wo diese gewährleistet werden kann. Dies ist schon heute so. So werden beispielsweise Personen mit Verdacht auf Schlaganfall bereits heute direkt ins Kantonsspital St.Gallen oder nach Grabs gebracht, wo Spezialisten dafür vorhanden sind. Patienten, bei denen offensichtlich eine operative Versorgung nötig ist, werden vom Rettungsdienst ins Spital Wil gefahren.
Fährt der Rettungsdienst überhaupt Patienten ins GNZ oder werden diese direkt ins Spital gebracht?
Steht eine klare Diagnose im Vordergrund oder deutet alles darauf hin, dass der Patient ambulant versorgt werden kann, so bringt der Rettungsdienst diesen ins GNZ. Da aber in der Regel eher schwerwiegendere Notfälle mit der Rettung transportiert werden, wird die Anzahl Patienten, die ins Notfallzentrum gebracht werden, etwas sinken.
Wird beim GNZ ein Krankenwagen bereitstehen, um Patienten, die man nicht vor Ort behandeln kann, schnellstmöglich in ein Spital bringen zu können?
Nein. Der Wattwiler Rettungsstützpunkt wird weiterhin im Flooz betrieben. Bei lebensbedrohlichen Notfällen sind die Mitarbeitenden im Notfallzentrum so ausgerüstet und ausgebildet, dass sie die erforderlichen Massnahmen sofort vor Ort ergreifen können. Für die anschliessende Verlegung stehen die Rettung St.Gallen sowie die Rega wie heute zur Verfügung. Im Bereich Rettungsdienst wird sich nichts ändern. Die Rettung St.Gallen ist so organisiert, dass sie stets das dem Notfall am nächsten liegende freie Fahrzeug aufbietet. So gewährleistet sie, dass sie 90 Prozent der lebensbedrohlichen Notfälle innert 15 Minuten erreicht.
Welches Abstimmungsergebnis erhoffen Sie sich am kommenden Sonntag?
Ich erhoffe mir ein klares JA. Damit wird der Weg geebnet für das Kompetenzzentrum für Gesundheit, Notfall und spezialisierte Pflege, welches eine zukunftsträchtige wie zukunftsweisende Neuausrichtung des heutigen Spitals darstellt. Mit diesem Projekt kann das Gebäude bedarfsgerecht fertiggestellt und weiterhin für ein breites Angebot im Gesundheitswesen genutzt werden. Zudem bietet das Konzept die Chance, die Gesundheits- und Notfallversorgung künftig auf qualitativ hohem Niveau und dank Synergien aus verschiedenen Fachbereichen auch innovativ sicherzustellen.
Interview von: Manuel Reisinger
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