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Montag, 16. Mai 2022
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Fritz Rutz will, dass Wattwil wieder zum Spitalstandort wird. Bild: mar
Wattwil ist kein Spitalstandort mehr und die Berit Klinik hat im ehemaligen Spital ein Notfallzentrum eröffnet. Für Fritz Rutz ist klar: Damit die Berit Klinik langfristig bleibt, muss Wattwil zurück auf die Liste der Spitalstandorte.
Dietfurt/Wattwil Bei der Eröffnungsfeier der Berit Klinik am 2. April trat Fritz Rutz, Unternehmer und alt Kantonsrat aus Dietfurt, vor Regierungsrat Bruno Damann. In seiner Hand hielt Rutz einen Zettel voller Fragen rund um die Zukunft der Toggenburger Gesundheitsversorgung, die er dem Regierungsrat öffentlich stellen wollte. Doch der Zugang zum Mikrofon wurde ihm verwehrt. Stattdessen schickte er die Fragen per E-Mail – und Bruno Damann antwortete (siehe unten). Im Interview erklärt Fritz Rutz, weshalb die Debatte rund um die medizinische Versorgung im Toggenburg noch nicht abgeschlossen ist und was geändert werden müsste.
Herr Rutz, was wollen Sie mit den Fragen an Bruno Damann bewirken?
Fritz Rutz: Mein Ziel wäre es, dass die Berit Klinik Wattwil Übernachtungen anbieten dürfte, die von der Krankenkasse bezahlt werden. Aktuell übernimmt die Krankenkasse nur die Kosten von Akutfällen und der Alkoholkurzzeittherapie. Während man bei einem Spital einige Tage zur Überwachung bleiben kann, wird man hier vor die Wahl gestellt: Aufenthalt selbst bezahlen, oder wieder gehen – entweder nach Hause oder in ein richtiges Spital. Dabei wäre die Infrastruktur vorhanden. Man hätte in Wattwil Platz für rund 80 Betten. Stattdessen will man einen neuen Bettentrakt in Wil bauen. Das ist doch Unsinn.
Wie kamen Sie auf die Idee, dem Regierungsrat diese Fragen zu stellen?
Es gab Gerüchte, dass die Krankenkassen die Nächte in der Berit Klinik nicht zahlen würden. Ich wollte von Bruno Damann wissen, ob dies stimmt. Die Antworten fielen aber noch schlimmer aus als erwartet. Einmal mehr stützt sich die Regierung auf die Standortliste und den Entscheid des Kantonsrates, Wattwil von der Liste zu streichen. Die Bedürfnisse der Bevölkerung sind egal. Zudem finde ich schockierend, dass man bei Spitälern keine Überkapazitäten zulässt. Da braucht es nur wieder eine Ausnahmesituation wie mit dem Coronavirus und die Spitäler sind am Anschlag.
Weshalb bringen Sie die Debatte rund um den Spitalstandort Wattwil wieder auf den Tisch? Hat das Toggenburg mit der Berit Klinik nicht eine gute Lösung gefunden?
Doch, ich finde super, was die Berit Klinik auf die Beine gestellt hat. Man muss jedoch vorausschauend denken. Jetzt ist die Berit Klinik noch bereit, das Gesundheits- und Notfallzentrum zu betreiben, auch wenn es sich finanziell nicht lohnt. Peder Koch, CEO der Berit Klinik, erklärte, dass es für ihn eine Herzensangelegenheit sei. Doch wie sieht das in einigen Jahren aus? Irgendwann muss die Klinik rentieren. Wir sollten dafür sorgen, dass die Berit Klinik überhaupt die Möglichkeit dazu hat, schwarze Zahlen zu schreiben.
Und wie?
Wattwil muss wieder auf die Liste der Spitalstandorte. So könnte die Berit Klinik auch stationär behandeln. Und die Krankenkasse würde auch mehrtägige Spitalaufenthalte übernehmen, nicht nur in Notfallsituationen. Patienten müssten nach Operationen nicht nach Hause geschickt werden und könnten einige Tage überwacht werden. Dasselbe gilt auch für Patienten, die wegen unbekannten Beschwerden ein Spital aufsuchen und überwacht werden müssen, bis die Ursache gefunden ist. Zudem könnte man Patienten bei Engpässen im Spital Wil zur Überwachung nach Wattwil verlegen.
Reicht ein Notfallzentrum für das Toggenburg nicht aus?
Nein. Als Tagesklinik und Notfallzentrum wird die Berit Klinik kaum rentieren. Hinzu kommt, dass heute viele Leute im Toggenburg Angst davor haben, krank zu werden. Insbesondere ältere Menschen im Toggenburg sind verunsichert, ob sie nach Wattwil gehen sollen, wenn die Krankenkasse nur dann zahlt, wenn sie als Notfall eingestuft werden.
Wie könnte Wattwil wieder zum Spitalstandort werden?
Da sind unsere Toggenburger Kantonsräte gefragt. Der Entscheid der Regierung und des Kantonsrats hat ausgereicht, Wattwil von der Liste zu streichen. Also könnte der Kantonsrat vermutlich wieder dafür sorgen, dass Wattwil wieder zum Spitalstandort wird – dann aber unter der Flagge der Berit Klinik.
Gibt es andere Möglichkeiten?
Die Regierung könnte der Berit Klinik auch einen erweiterten Leistungsauftrag erteilen. Dies würde aber vermutlich nur auf Druck des Kantonsrates passieren, weil die Regierung diesbezüglich ziemlich beratungsresistent ist.
Interview von: Manuel Reisinger
Fritz Rutz will, dass Wattwil wieder zum Spitalstandort wird. Bild: mar
Wattwil ist kein Spitalstandort mehr und die Berit Klinik hat im ehemaligen Spital ein Notfallzentrum eröffnet. Für Fritz Rutz ist klar: Damit die Berit Klinik langfristig bleibt, muss Wattwil zurück auf die Liste der Spitalstandorte.
Dietfurt/Wattwil Bei der Eröffnungsfeier der Berit Klinik am 2. April trat Fritz Rutz, Unternehmer und alt Kantonsrat aus Dietfurt, vor Regierungsrat Bruno Damann. In seiner Hand hielt Rutz einen Zettel voller Fragen rund um die Zukunft der Toggenburger Gesundheitsversorgung, die er dem Regierungsrat öffentlich stellen wollte. Doch der Zugang zum Mikrofon wurde ihm verwehrt. Stattdessen schickte er die Fragen per E-Mail – und Bruno Damann antwortete (siehe unten). Im Interview erklärt Fritz Rutz, weshalb die Debatte rund um die medizinische Versorgung im Toggenburg noch nicht abgeschlossen ist und was geändert werden müsste.
Herr Rutz, was wollen Sie mit den Fragen an Bruno Damann bewirken?
Fritz Rutz: Mein Ziel wäre es, dass die Berit Klinik Wattwil Übernachtungen anbieten dürfte, die von der Krankenkasse bezahlt werden. Aktuell übernimmt die Krankenkasse nur die Kosten von Akutfällen und der Alkoholkurzzeittherapie. Während man bei einem Spital einige Tage zur Überwachung bleiben kann, wird man hier vor die Wahl gestellt: Aufenthalt selbst bezahlen, oder wieder gehen – entweder nach Hause oder in ein richtiges Spital. Dabei wäre die Infrastruktur vorhanden. Man hätte in Wattwil Platz für rund 80 Betten. Stattdessen will man einen neuen Bettentrakt in Wil bauen. Das ist doch Unsinn.
Wie kamen Sie auf die Idee, dem Regierungsrat diese Fragen zu stellen?
Es gab Gerüchte, dass die Krankenkassen die Nächte in der Berit Klinik nicht zahlen würden. Ich wollte von Bruno Damann wissen, ob dies stimmt. Die Antworten fielen aber noch schlimmer aus als erwartet. Einmal mehr stützt sich die Regierung auf die Standortliste und den Entscheid des Kantonsrates, Wattwil von der Liste zu streichen. Die Bedürfnisse der Bevölkerung sind egal. Zudem finde ich schockierend, dass man bei Spitälern keine Überkapazitäten zulässt. Da braucht es nur wieder eine Ausnahmesituation wie mit dem Coronavirus und die Spitäler sind am Anschlag.
Weshalb bringen Sie die Debatte rund um den Spitalstandort Wattwil wieder auf den Tisch? Hat das Toggenburg mit der Berit Klinik nicht eine gute Lösung gefunden?
Doch, ich finde super, was die Berit Klinik auf die Beine gestellt hat. Man muss jedoch vorausschauend denken. Jetzt ist die Berit Klinik noch bereit, das Gesundheits- und Notfallzentrum zu betreiben, auch wenn es sich finanziell nicht lohnt. Peder Koch, CEO der Berit Klinik, erklärte, dass es für ihn eine Herzensangelegenheit sei. Doch wie sieht das in einigen Jahren aus? Irgendwann muss die Klinik rentieren. Wir sollten dafür sorgen, dass die Berit Klinik überhaupt die Möglichkeit dazu hat, schwarze Zahlen zu schreiben.
Und wie?
Wattwil muss wieder auf die Liste der Spitalstandorte. So könnte die Berit Klinik auch stationär behandeln. Und die Krankenkasse würde auch mehrtägige Spitalaufenthalte übernehmen, nicht nur in Notfallsituationen. Patienten müssten nach Operationen nicht nach Hause geschickt werden und könnten einige Tage überwacht werden. Dasselbe gilt auch für Patienten, die wegen unbekannten Beschwerden ein Spital aufsuchen und überwacht werden müssen, bis die Ursache gefunden ist. Zudem könnte man Patienten bei Engpässen im Spital Wil zur Überwachung nach Wattwil verlegen.
Reicht ein Notfallzentrum für das Toggenburg nicht aus?
Nein. Als Tagesklinik und Notfallzentrum wird die Berit Klinik kaum rentieren. Hinzu kommt, dass heute viele Leute im Toggenburg Angst davor haben, krank zu werden. Insbesondere ältere Menschen im Toggenburg sind verunsichert, ob sie nach Wattwil gehen sollen, wenn die Krankenkasse nur dann zahlt, wenn sie als Notfall eingestuft werden.
Wie könnte Wattwil wieder zum Spitalstandort werden?
Da sind unsere Toggenburger Kantonsräte gefragt. Der Entscheid der Regierung und des Kantonsrats hat ausgereicht, Wattwil von der Liste zu streichen. Also könnte der Kantonsrat vermutlich wieder dafür sorgen, dass Wattwil wieder zum Spitalstandort wird – dann aber unter der Flagge der Berit Klinik.
Gibt es andere Möglichkeiten?
Die Regierung könnte der Berit Klinik auch einen erweiterten Leistungsauftrag erteilen. Dies würde aber vermutlich nur auf Druck des Kantonsrates passieren, weil die Regierung diesbezüglich ziemlich beratungsresistent ist.
Interview von: Manuel Reisinger
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