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Sonntag, 7. März 2021
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Martin Sailer will mit dem Referendum das Spital Wattwil erhalten. Bild: Beat Lanzendorfer
Nachdem der St.Galler Kantonsrat die kantonale Spitalvorlage angenommen hatte, beschloss die SP, das Referendum zu ergreifen. Die Toggenburger Zeitung sprach mit SP-Kantonsrat Martin Sailer darüber, ob das Referendum das Spital Wattwil erhalten könne oder nicht.
Region Herr Sailer, damit das Referendum vor das Volk kommt, werden 4000 Unterschriften benötigt. Wie viele Unterschriften wurden bereits gesammelt?
Region Wir sind auf sehr gutem Wege, brauchen aber noch einen Schlusseffort.Die genaue Zahl kommunizieren wir noch nicht.
Welche Reaktionen haben Sie von Ihren Kantonsratskollegen und aus der Bevölkerung erhalten, nachdem bekannt wurde, dass die SP St.Gallen das Referendum ergreifen will?
Von Kantonsratskollegen erhielt ich wenig bis keine Reaktionen. Vonseiten der Bevölkerung kommen viele Gratulationen und Ermutigungen. Auch erhalten wir viel Dank, dass wir die Angelegenheit vors Volk bringen wollen. Der Unmut über eine Schliessung ist gross. Auch darum schlossen sich viele Organisationen unserem Komitee an, wie beispielsweise der Förderverein Spital Wattwil, der kantonale Gewerkschaftsbund oder das Bürgerforum Wattwil. In diesen Kreisen gibt es unglaubliche Kämpfer*innen wie zum Beispiel Sabine Keller.
Die SVP Toggenburg und die FDP Toggenburg kritisieren die Ergreifung des Referendums. Wattwil komme nicht mehr auf die Liste der Spitalstandorte. Kann das Referendum das Spital überhaupt retten?
Ja natürlich. Wir sind davon überzeugt. Wenn das Referendum angenommen wird, gilt wieder der Baubeschluss von 2014. Es baut ja auch niemand ein Hallenbad und lässt die Bevölkerung nicht darin schwimmen. Die Ablehnung der anderen Parteien kann ich nicht verstehen. Im Wahlkampf tönte das noch ganz anders. Sollen wir tatenlos zusehen, wie unser nigelnagelneues Spital verschwindet?
Was wird geschehen, wenn das Referendum vom Stimmvolk angenommen wird? Die kantonale Regierung wird dadurch ja nicht von ihrer langfristigen Strategie abkommen. Wird das Referendum die Schliessung des Spitals verhindern oder nur verzögern?
Sollte das St.Galler Stimmvolk zweimal (nach 2014) JA sagen zum Spital Wattwil, wird der Druck auf die Regierung und den Kantonsrat so gross sein, dass Wattwil wieder auf die Spitalliste kommen muss. Der Verwaltungsrat wird seine langfristige Strategie revidieren und das Volk ernst nehmen. Mit einem JA zeigt das Volk dem Verwaltungsrat die rote Karte für dessen Strategie im Toggenburg. Auch wir wollen eine gute wohnortnahe medizinische Grundversorgung.
Denken Sie nicht, dass durch das Referendum die Solviva AG abspringen könnte und das Spitalgebäude am Ende einfach leer steht? Oder ist dies sogar eines der Ziele?
Natürlich will niemand ein leeres Gebäude, aber einen 60-Mio.-Neubau für 10 Mio. an Private zu verscherbeln, ist ja wohl ein Hohn und wirft diverse Fragen auf. Einen längeren Leerstand wird es nicht geben, da das Gebäude zu attraktiv ist.
Seit der Kantonsrat sich für die Spitalstrategie ausgesprochen hat, hat sich der Fokus der Öffentlichkeit eher auf eine gute Gestaltung des Gesundheits- und Notfallzentrums (GNZ) verschoben. Weshalb ist das Referendum trotzdem der richtige Weg?
Also wir spüren andere Signale aus der Öffentlichkeit. Wir wollen ein Spital und nicht nur ein GNZ auf Zeit. Auch die Hausärzte bezweifeln den Nutzen eines GNZs. Wir wollen auch den grössten Arbeitgeber im Tal behalten. Wir wollen Medizin und nicht nur Pflege.
Was müsste ein GNZ beinhalten, sodass Sie damit zufrieden wären?
Wir sind überzeugt, dass ein Spital möglich und sinnvoll ist. Wir wollen eine stationäre Abteilung und nicht nur ein paar Notfallbetten. Diese Diskussion würden wir führen, falls die Volksabstimmung nicht zum erhofften Erfolg führt im Herbst 2021. Die angedachten GNZs an den anderen Spitalstandorten werden ohne stationäre Betten geplant.
Bis wann werden noch Unterschriften gesammelt und wie kann man sich beteiligen?
Wir sammeln noch bis zum 18. Januar, weil die Bögen im Sekretariat gesammelt und von den Gemeinden noch geprüft werden müssen. Die Zeit drängt. Beteiligen ist sehr simpel. Unter www.spitalwattwil-erhalten.ch kann man sich online eintragen, Formular ausdrucken, von Hand unterschreiben und den vorfrankierten Bogen einfach in den nächsten Briefkasten werfen. Einfacher gehts fast nicht.
Ist das Unterschriftensammeln während der Pandemie aufwändiger als sonst?
Ja, das ist es. Es ist schwieriger, mit Maske und in der Kälte zu sammeln. Dazu kamen noch diverse Festtage. Aber es macht Spass, die Bevölkerung schätzt unseren Kampf für das Spital. Ganz besonders hervorheben möchte ich den riesigen Effort von Joel Müller aus Wattwil, SP-Vizepräsident des Kantons St.Gallen. Was er leistet und koordiniert, ist fast nicht in Worte zu fassen. Dazu Christoph Thurnherr, der zudem in der sehr aufwändigen Spitalkommission war. Chapeau! Aber natürlich an alle, die noch nicht aufgegeben haben und weiterkämpfen. Das Toggenburg dankt.
Interview von: Manuel Reisinger
Martin Sailer will mit dem Referendum das Spital Wattwil erhalten. Bild: Beat Lanzendorfer
Nachdem der St.Galler Kantonsrat die kantonale Spitalvorlage angenommen hatte, beschloss die SP, das Referendum zu ergreifen. Die Toggenburger Zeitung sprach mit SP-Kantonsrat Martin Sailer darüber, ob das Referendum das Spital Wattwil erhalten könne oder nicht.
Region Herr Sailer, damit das Referendum vor das Volk kommt, werden 4000 Unterschriften benötigt. Wie viele Unterschriften wurden bereits gesammelt?
Region Wir sind auf sehr gutem Wege, brauchen aber noch einen Schlusseffort.Die genaue Zahl kommunizieren wir noch nicht.
Welche Reaktionen haben Sie von Ihren Kantonsratskollegen und aus der Bevölkerung erhalten, nachdem bekannt wurde, dass die SP St.Gallen das Referendum ergreifen will?
Von Kantonsratskollegen erhielt ich wenig bis keine Reaktionen. Vonseiten der Bevölkerung kommen viele Gratulationen und Ermutigungen. Auch erhalten wir viel Dank, dass wir die Angelegenheit vors Volk bringen wollen. Der Unmut über eine Schliessung ist gross. Auch darum schlossen sich viele Organisationen unserem Komitee an, wie beispielsweise der Förderverein Spital Wattwil, der kantonale Gewerkschaftsbund oder das Bürgerforum Wattwil. In diesen Kreisen gibt es unglaubliche Kämpfer*innen wie zum Beispiel Sabine Keller.
Die SVP Toggenburg und die FDP Toggenburg kritisieren die Ergreifung des Referendums. Wattwil komme nicht mehr auf die Liste der Spitalstandorte. Kann das Referendum das Spital überhaupt retten?
Ja natürlich. Wir sind davon überzeugt. Wenn das Referendum angenommen wird, gilt wieder der Baubeschluss von 2014. Es baut ja auch niemand ein Hallenbad und lässt die Bevölkerung nicht darin schwimmen. Die Ablehnung der anderen Parteien kann ich nicht verstehen. Im Wahlkampf tönte das noch ganz anders. Sollen wir tatenlos zusehen, wie unser nigelnagelneues Spital verschwindet?
Was wird geschehen, wenn das Referendum vom Stimmvolk angenommen wird? Die kantonale Regierung wird dadurch ja nicht von ihrer langfristigen Strategie abkommen. Wird das Referendum die Schliessung des Spitals verhindern oder nur verzögern?
Sollte das St.Galler Stimmvolk zweimal (nach 2014) JA sagen zum Spital Wattwil, wird der Druck auf die Regierung und den Kantonsrat so gross sein, dass Wattwil wieder auf die Spitalliste kommen muss. Der Verwaltungsrat wird seine langfristige Strategie revidieren und das Volk ernst nehmen. Mit einem JA zeigt das Volk dem Verwaltungsrat die rote Karte für dessen Strategie im Toggenburg. Auch wir wollen eine gute wohnortnahe medizinische Grundversorgung.
Denken Sie nicht, dass durch das Referendum die Solviva AG abspringen könnte und das Spitalgebäude am Ende einfach leer steht? Oder ist dies sogar eines der Ziele?
Natürlich will niemand ein leeres Gebäude, aber einen 60-Mio.-Neubau für 10 Mio. an Private zu verscherbeln, ist ja wohl ein Hohn und wirft diverse Fragen auf. Einen längeren Leerstand wird es nicht geben, da das Gebäude zu attraktiv ist.
Seit der Kantonsrat sich für die Spitalstrategie ausgesprochen hat, hat sich der Fokus der Öffentlichkeit eher auf eine gute Gestaltung des Gesundheits- und Notfallzentrums (GNZ) verschoben. Weshalb ist das Referendum trotzdem der richtige Weg?
Also wir spüren andere Signale aus der Öffentlichkeit. Wir wollen ein Spital und nicht nur ein GNZ auf Zeit. Auch die Hausärzte bezweifeln den Nutzen eines GNZs. Wir wollen auch den grössten Arbeitgeber im Tal behalten. Wir wollen Medizin und nicht nur Pflege.
Was müsste ein GNZ beinhalten, sodass Sie damit zufrieden wären?
Wir sind überzeugt, dass ein Spital möglich und sinnvoll ist. Wir wollen eine stationäre Abteilung und nicht nur ein paar Notfallbetten. Diese Diskussion würden wir führen, falls die Volksabstimmung nicht zum erhofften Erfolg führt im Herbst 2021. Die angedachten GNZs an den anderen Spitalstandorten werden ohne stationäre Betten geplant.
Bis wann werden noch Unterschriften gesammelt und wie kann man sich beteiligen?
Wir sammeln noch bis zum 18. Januar, weil die Bögen im Sekretariat gesammelt und von den Gemeinden noch geprüft werden müssen. Die Zeit drängt. Beteiligen ist sehr simpel. Unter www.spitalwattwil-erhalten.ch kann man sich online eintragen, Formular ausdrucken, von Hand unterschreiben und den vorfrankierten Bogen einfach in den nächsten Briefkasten werfen. Einfacher gehts fast nicht.
Ist das Unterschriftensammeln während der Pandemie aufwändiger als sonst?
Ja, das ist es. Es ist schwieriger, mit Maske und in der Kälte zu sammeln. Dazu kamen noch diverse Festtage. Aber es macht Spass, die Bevölkerung schätzt unseren Kampf für das Spital. Ganz besonders hervorheben möchte ich den riesigen Effort von Joel Müller aus Wattwil, SP-Vizepräsident des Kantons St.Gallen. Was er leistet und koordiniert, ist fast nicht in Worte zu fassen. Dazu Christoph Thurnherr, der zudem in der sehr aufwändigen Spitalkommission war. Chapeau! Aber natürlich an alle, die noch nicht aufgegeben haben und weiterkämpfen. Das Toggenburg dankt.
Interview von: Manuel Reisinger
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