Manuel Rüegg
hat mit dem Verein Rickenloipe über 500 Kilometer gespurt.
Zum Skifahren genügen zwei Holzlatten, Feuerwehrschlauch Wanderschuhe und ein Haselstock. So zumindest dann, wenn man statt mit Carvingskiern mit Fassdauben den Hang hinunterflitzt. Die antiken Sportgeräte haben bis heute ihren Reiz. Dass dem so ist, beweisen die fünf Fassdauben-Clubs in und um Goldingen und die gutbesuchten Rennen.
Goldingen Ein kleiner Artikel in der Toggenburger und See & Gaster Zeitung machte 2005 auf die Schattenhang-Chilbi am Samstag und das vierte Volksfassdaubenrennen am Sonntag aufmerksam. «Entstanden ist der organisierende Fassdauben-Club Schattenhang Goldingen vor 28 Jahren», sagt die Präsidentin Nadia Thoma-Blöchlinger. Die Liebe zum urtümlichen Sport ist ihr wohl in die Wiege gelegt worden. So verwundert es nicht, dass ihr Vater Werner, Onkel Ruedi und Peti im Jahre 1991 das erste Mal an einem Fassdaubenrennen auf der Poo-Alp teilnahmen. Im Jahre 1997 fassten ihr Onkel Ruedi, sowie drei weitere Kollegen einen wegweisenden Entschluss: «Sie gründeten zur frühen Morgenstunde den Fassdaubenclub Schattenhang Goldingen, mit dem Ziel im Winter 1999/2000 auch einen solchen Wettkampf auf die Beine zu stellen», weiss Thoma.
Seit 13 Jahren führt sie den FDC-Schattenhang Goldingen. Das präsidiale Amt wurde ihr, von ihrem Onkel Ruedi, nach zehnjähriger Amtszeit übergeben. Der Verein zählt rund 40 Mitglieder und ist im Nachwuchsbereich gut unterwegs.
Mit dem Ziel, das Brauchtum zu erhalten und ein sportlich-geselliges Volksfest zu feiern, steckt der Verein mitten in den Vorbereitungen für das Wochenende vom 25. und 26. Januar. Da die Fassdauben ausschliesslich vom Veranstalter gestellt werden, müssen diese bereitgemacht werden. «Wir schleifen die Fassdaubenunterseite und bestreichen sie dann mit Farbe. Auch die Bindungen, die meist aus alten Feuerwehrschläuchen und Lederriemen bestehen, werden von uns hergestellt», erzählt sie. Im Gegensatz zu anderen Fassdaubenrennen verfügt der Goldinger Club über eine digitale Zeitmessung. Es gehe schliesslich schon fast um Hundertstelsekunden, schmunzelt Thoma. Noch ist der Club gut mit Fassdauben bestückt, aber es wird immer schwieriger geeignete alte Fässer zu finden. «Bei neueren Holzfässern sind die Dauben zu schmal», erklärt sie.
Nadia Thoma stand schon als Kind auf den ein Meter langen Brettern ohne Kante und die Begeisterung hält bis heute an. Sie bestreitet auch regelmässig Wettkämpfe bei benachbarten Clubs. «Wir bieten sechs Rennkategorien und anmelden kann man sich direkt vor Ort, auch spontan», so die Präsidentin. Sie bedauert, dass jeweils nur wenige Fahrerinnen am Start sind. «Es wäre schön, wenn mehr Frauen den Mut hätten, mitzufahren, denn Unfälle sind wirklich selten», sagt Thoma. Nun hofft Sie mit ihrem Team auf gute Schneebedingungen und freut sich auf den zweitägigen Event im Chamm in Hintergoldingen ⋌ale
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