Gianfranco Salis
gehört zu den Initianten eines neuen Fests im Seedorf Schmerikon.
Den Baumwipfelpfad Neckertal in Mogelsberg gibt es seit fünf Jahren. Viel wurde erreicht: Der Pfad zieht heute jährlich bis zu 60'000 Besucher an. Mit einem Fest möchten sich die Verantwortlichen bei Gästen und Mitarbeitern für das Erreichte bedanken.
Mosnang Abwechslungsreich, aufregend und den ganzen Tag in der Natur: So stellt man sich den Alltag eines Wipfelrangers vor. Das stimmt auch so, aber es steckt noch einiges mehr dahinter, wie Niklaus Seelhofer erzählt. Als Genossenschaftler von Anfang an dabei, engagiert sich der heute 71-Jährige noch immer für den ersten Baumwipfelpfad der Schweiz. Aufgewachsen ganz in der Nähe auf einer Käserei in Nassen, seit vielen Jahren in Mogelsberg zu Hause, liegt dem gelernten Käser, späteren Geschäftsführer eines Beratungsunternehmens und Gewerbeschullehrer die Region besonders am Herzen. «Ich engagiere mich gerne für das Toggenburg und die Menschen, die hier leben», sagt er. Früher war er Gemeinderat und heute ist er als Wipfelranger im Einsatz. Es sei die Liebe zur Natur, die Begeisterung, die man mit den Leuten teilen kann und die Abwechslung zum Rentnerdasein, die ihn für die Tätigkeit begeistern. Für Niklaus Seelhofer ist der Baumwipfelpfad Neckertal nicht nur eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung, sondern ein Lebens- und Erlebnisraum, den er anderen auf Führungen näherbringt. «Es gibt immer wieder etwas zu entdecken», weiss er zu berichten. Gerne gibt er sein Wissen weiter. Als perfekter Begleiter führt er seit nunmehr fünf Jahren sicher über den Baumwipfelpfad und lässt sich gerne auf die Gäste ein. Mittlerweile werden fünf Themenführungen angeboten und auch zunehmend gebucht. Der eine Stunde dauernde Rundgang richtet sich an Erwachsene und Kinder. Man müsse sich auf die Besucher einlassen, weiss Seelhofer. Bisher ist ihm das meist gelungen. Schulklassen seien immer besonders gut vorbereitet, die Mädchen und Jungen fragen viel, bei anderen müsse das Eis erst gebrochen werden. Hier helfen persönliche Geschichten und fundiertes Wissen. «Wir sind gut ausgebildet und lernen dazu», sagt Seelhofer. Immer wieder etwas Neues, das wünsche er sich persönlich für den Baumwipfelpfad und die Leute, die ihn besuchen.
Auch von Beginn an dabei ist Verena Ramsauer aus Hoffeld. Die 63-Jährige hat als Springerin angefangen und ist heute in einem 80-Prozent-Pensum angestellt. «Mich trifft man an der Kasse an, im Büro oder auf dem Gelände», erzählt sie, «eben da, wo gerade jemand gebraucht wird.» Sie mag ihre Arbeit und schätzt den Umgang miteinander. «Wir sind ein gutes Team», so Ramsauer, «alle arbeiten gerne mit.» Sowieso sei es ein schöner Arbeitsort, der Baumwipfelpfad. Man ist in natürlicher Umgebung und trotzdem nahe am Dorf. Sie liebt es, wenn etwas läuft, es viel zu tun gibt. Am Sonntag verzeichne man erfahrungsgemäss das meiste Publikum. Fast alle Gäste seien immer gut drauf, sind begeistert von den Angeboten. Nur hin und wieder werde sie mit der Frage konfrontiert, ob das alles gewesen sei und sich der Weg dafür nicht gelohnt habe. Doch Ramsauer weiss auch darauf eine Antwort. Man müsse sich auf die Gegebenheiten einlassen, ist ihre Meinung, sich Zeit nehmen für den Baumwipfelpfad und die Umgebung. Verena Ramsauer schätzt es, dass sich das Projekt in all den Jahren immer weiterentwickelt hat und neue Angebote dazukommen. Wenn sie sich etwas wünschen dürfte, dann wäre es eine Rutsche auf dem Spielplatz, für die Kleinen.
Seit der Eröffnung vor fünf Jahren wurde viel erreicht. Der erste Schweizer Baumwipfelpfad wurde anfänglich förmlich überrannt. Nicht jedem im Dorf gefiel das. Die Infrastruktur war nicht für 100'000 Besucher ausgelegt. Zusätzliche Parkierungsmöglichkeiten und ein neuer Fussweg brachten Entspannung, die Gemüter beruhigten sich. Heute ist das kein Thema mehr. Die bis zu 60 000 Gäste verteilen sich übers Jahr und sind ein Mehrwert für die Gemeinde. Die Gebäude wurden ausgebaut und das Angebot erweitert. Das Büro wurde in das Wipfelhaus integriert, eine Erleichterung für die Leitung und Mitarbeiter. Ein Shop und Café im selben Gebäude bieten zusätzliche Abwechslung für die Leute. All die Bemühungen haben sich gelohnt und fanden Anerkennung: 2021 wurde der Baumwipfelpfad Neckertal mit dem Prix-Montagne-Publikumspreis geehrt. Das Preisgeld in Höhe von 20'000 Franken wurde reinvestiert: Das Projekt «Chügelibahn» ist pünktlich zum Festwochenende fertig und eine zusätzliche Attraktion, die den Spielplatz bereichert.
Alle weiteren Informationen zum Baumwipfelpfad Neckertal sowie Buchungsmöglichkeiten im Onlineshop finden Sie unter: www.baumwipfelpfad.ch
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