Fabienne Bamert
heisst die Siegerin des Lehringswettbewerbs im Rahmen der Offa.
Christian Vogel: «Das Volk soll eine Auswahl haben.» Bild: hem
Seit vielen Jahren wird darüber diskutiert, ob das Hallenbad Bütschwil saniert oder erweitert werden soll. Ende des vergangenen Jahres hat der Verwaltungsrat des Zweckverbands ein Projekt vorgelegt, über das in den vier Verbandsgemeinden noch in diesem Jahr abgestimmt werden soll. Die Gesamtkosten der geplanten Erweiterung, inklusive Sanierung, liegen bei rund 13 Millionen Franken. Diese hohen Kosten können bei den Bürgern auf Ablehnung stossen, meint SVP-Kantonsrat Christian Vogel aus Dietfurt. Er appelliert nun an die Verantwortlichen, gleichzeitig eine kostengünstigere Sanierungsvariante zu erarbeiten.
Christian Vogel, vor zwei Wochen haben Sie ein Schreiben mit dem Titel «Hallenbad-Varianten fürs Volk statt Scherbenhaufen» veröffentlicht. Warum kommen Sie jetzt mit Ihrer Forderung?
Ich möchte zunächst einmal klar sagen, dass ich als Einheimischer für das Hallenbad in Bütschwil bin. Es ist eine beliebte Sport- und Freizeitstätte in unserer Gemeinde, die auch bleiben soll. Und nun zu Ihrer Frage, warum ich gerade jetzt an die Öffentlichkeit gehe. Der Verwaltungsrat arbeitet zurzeit das Bauprojekt aus. Es besteht jetzt die Chance, noch Varianten zu entwickeln. Weiter wird es Zeit, das Hallenbad aus Sicht der Stimmbevölkerung anzusehen: Auf dem Stimmzettel gibt es nur ein Ja oder Nein. Daher muss eine mehrheitsfähige Variante her. In den letzten sieben Jahren drehte sich die Diskussion um komplizierte Prozentzahlen, Tarife und Meinungsverschiedenheiten unter Gemeinderäten. Alles Punkte, die die Stimmbevölkerung nicht einmal beeinflussen kann. Und zu guter Letzt haben die vier Gemeinden ihre Budgets veröffentlicht. Bütschwil-Ganterschwil, Lütisburg, Mosnang und Neckertal verzeichnen 2025 ein Millionen-Minus. Zudem haben sie noch weitere grosse Projekte wie Strassen, Schulhäuser, Turnhallen und Hangrutsche zu stemmen.
Was heisst das genau?
Das bedeutet, dass es ein Nein zur 13-Millionen-Erweiterung geben könnte. Dann würde man mit leeren Händen dastehen. Man kann von vorn beginnen, verliert Geld und vor allem Zeit. Denn eines muss man sich bewusstmachen: Die veralteten technischen Anlagen im Hallenbad müssen dringend erneuert werden und damit kann man nicht mehr lange warten. Schlimmstenfalls muss das Bad schliessen.
Und was schlagen Sie jetzt vor?
Ich empfehle den Verantwortlichen, die jetzt noch laufenden Planungen zu benutzen, um neben der vorliegenden Erweiterungsvariante noch eine zweite, solide und familienfreundliche Sanierungsversion zu erarbeiten. Dann sollen Infoabende organisiert werden, so dass Parteien und Bevölkerung diskutieren können.
Sie meinen mit einem weiteren Projekt, hätte das Volk die Auswahl?
Ja, dann kann jeder mit seinem Stimmzettel über die Varianten abstimmen und es gibt ein Ergebnis: Entweder eine Sanierung oder eine Erweiterung des Hallenbads. Zuzwil hat bei seinem Hochwasserschutz gute Erfahrungen mit Variantenabstimmungen gemacht. Ich bin überzeugt, zumindest die Sanierung geniesst eine Mehrheit.
Noch einmal zum Verständnis: Lehnt nur eine Gemeinde das vorliegende 13-Millionen-teure Projekt «Familienbad Toggenburg» ab, dann ist es vom Tisch.
Genau, dann waren alle Vorarbeiten umsonst und man muss dann eine weitere Möglichkeit erarbeiten und zur Abstimmung bringen. Das würde viel Geld und Zeit kosten.
Wie könnte denn Ihrer Meinung nach ein zweiter Vorschlag aussehen?
Eine Sanierung nach Mass: sinnvoll und kinderfreundlich. Im Jahr 2022 wurde ein Projekt vorgelegt, das 6,7 Millionen kosten würde. Das wäre tragbar. Diese Möglichkeit wurde leider fallengelassen. Meiner Meinung nach wäre es wichtig, dass man sie wieder aufgreift und mit zur Abstimmung bringt. Nur so gibt es eine Auswahl und am Abstimmungssonntag haben wir ein Ergebnis: Das Hallenbad würde bleiben. Das sind wir alle den Angestellten und nächsten Generationen schuldig.
Interview: Martina Heinrich
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